Donnerstag, 30. April 2015

Auf der Insel "Ilha de Deus" in Recife


Wir besuchen das Projekt „Saber viver“ das bedeutet „zu leben wissen“. Mit Hartnäckigkeit, langem Atem, durch viel Eigenleistung und Eigeninitiative haben es die Bewohner geschafft, ihre Lebensverhältnisse enorm zu verbessern. Seit 1985 unterstützt der Aktionskreis dieses Projekt durch monatliche Spenden. „Weil man an uns geglaubt hat, hatten wir die Kraft, durchzuhalten“ sagen uns die Verantwortlichen des Projektes Edy Rocha und Nalvinha Pedro da Silva.
Einige Reiseteilnehmer erinnern sich, wie diese Insel noch vor etwa 6 Jahren aussah: Pfahlbauten für etwa 2000 Einwohner boten auf der Insel keinen schönen Anblick. Einige dieser Hütten konnten wir noch besichtigen. Die meisten notdürftigen Hütten wurden inzwischen durch ein- bis zweigeschossige Häuser aus Ziegelsteinen ersetzt, die den Bewohnern die Grundlage für ein menschenwürdiges Leben bieten. Die Holzbrücke zur Insel wurde durch eine feste Betonbrücke ersetzt. Das Schulgebäude wurde vergrößert und saniert, so dass die Bildungsarbeit verbessert werden konnte. Die Jugendlichen spielen in verschiedenen Fußballclubs von Recife und haben gelernt, dass sie nur Leistungen bringen können, wenn sie keine Drogen nehmen. Die Insel war früher eine der kriminellsten Ecken von Recife. Heute ist sie fast frei von Drogen und Kriminalität. Dazu tragen auch die vertrauensstiftenden Maßnahmen der Polizei bei. Mit Sport, Musik, Tanz, Theater und anderen Freizeitangeboten kümmert man sich um die Jugendlichen. 










Mittwoch, 15. April 2015

Bei der "Gemeinschaft der Kleinen Propheten"

Bei der Vielzahl der Aktivitäten, die wir in Recife besuchen konnten, darf die "Comunidade dos Pequenos Profetas", also die Gemeinschaft der Kleinen Propheten nicht fehlen. Der Gründer und Leiter dieses Straßenkinder-Förderprojektes, Demétrius, arbeitet schon mit seinem Team über 30 Jahre mit und unter den Kindern und Jugendlichen, die die Straße zu ihrer "Heimat" gemacht haben. Demetrius versucht seit den 80-iger Jahren den jungen Menschen, die von der Gesellschaft Brasiliens ausgestoßen wurden, eine menschenwürdige Aufnahmestelle zu geben, damit sie so vielleicht doch noch von der Straße loskommen. In der Institution werden verschiedene Werkstätten, Unterricht, psychologische und medizinische Betreuung angeboten. Hier können sich die jungen Menschen, die sonst auf der Straße um ihr Überleben kämpfen müssen, waschen, satt essen und an den Aktivitäten im Haus teilnehmen. Bei unserem Besuch erzählten wir von unserem Leben und unserer Solidaritätsarbeit mit den Sozialprojekten in Brasilien und die Kinder und Jugendlichen erzählten uns, solange sie sich konzentrieren konnten, von ihrem harten Leben auf der Straße. Eine beeindruckende und wichtige Arbeit, die viel Kraft und Ausdauer abverlangt. Demetrius ist stets auf der Suche nach neuen Helfern und Unterstützern für seine Arbeit, damit diese Straßenkinder doch noch eine Zukunft haben. Ohne Hilfe werden sie sonst doch nicht viel älter als 25-30 Jahre. Das Leben auf der Straße ist zu hart für sie.












Samstag, 11. April 2015

Aktionskreis berichtet an der UNICAP


Zwischen den Begegnungen der Reisegruppe mit den Partnern in Recife stand für Udo auch ein Vortrag an der „Katholischen Universität von Pernambuco“ – UNICAP an. Dieser Termin wurde schon im Vorjahr festgelegt. Der Leiter der Philosophischen Abteilung an dieser Universität (Träger ist der Jesuitenorden) ist Karl-Heinz Efken aus Stavern/Hümmling, der seit über 35 Jahren in Recife lebt. Udo und Karl-Heinz sind langjährige Freunde und nun ergab es sich, dass auf Wunsch von Professor Efken im Rahmen eines Seminars, die Arbeit des Aktionskreises in Deutschland und in Brasilien dargestellt werden sollte.
Prof. Karl-Heinz Efken war im Vorjahr zu Besuch im Kloster Bardel und war beeindruckt von der Entwicklung der Arbeit des Aktionskreises, den er seit den Anfängen begleitet. Insbesondere der zukünftige Klerus (Priesteramtskandidaten) von Recife, die Hälfte der Zuhörer bei diesem Seminar, sollten nach Auffassung von Prof. Efken einmal erleben, wie die Kirche an die Ränder der Gesellschaft geht. Pater Beda selbst als großes Vorbild und der gesamte Aktionskreis stellt sich dieser Herausforderung und versucht eine echte „Partnerschaft auf Augenhöhe“ und eine stets größer werdende Vernetzung aller Akteure zu betreiben, sei es in Deutschland oder in Brasilien.









Freitag, 10. April 2015

Aktivitäten bei der „Turma do Flau“


Neben der schulischen Förderung und verschiedenen Werkstätten ist ein weiterer Schwerpunkt des Projektes die Familienbetreuung. Gemeinsam mit den Schwestern Aurieta und Denise besuchten wir einige Kinder in ihrem Zuhause. Wir waren erschüttert in welchen menschenunwürdigen Verhältnissen diese Kinder aufwachsen. Im Projekt haben wir die Kinder in schmucken Projektuniform kennengelernt und konnten uns nicht vorstellen, dass ihr Alltag von Gewalt und Armut geprägt ist. Inmitten dieser Wirklichkeit schafft es Schwester Aurieta und ihr engagiertes Mitarbeiterteam mit den Kindern eine positive Zukunftsperspektive zu entwickeln. Noch mehr zu lesen beim Blog der mitreisenden Lehrerin Bettina Röttger der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken unter: https://ebgs.de/home/










Kurzes Filmchen zur Begrüßung auf der Straße in Recife


Begrüßung in Recife und Osterfeierlichkeiten


Nach einer fast 10-stündigen Busfahrt durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft durch den Nordosten Brasiliens erreichten wir Recife. Dort vor dem Projektgebäude der „Turma do Flau“ wurden wir von den Kindern und Mitarbeitern mit Tanz- und Trommelwirbel willkommen geheißen. Die Leiterin des Projektes Schwester Aurieta begrüßte uns ebenfalls ganz herzlich.
Gemeinsam mit der Gemeinde feierten wir anschließend in einem stimmungsvollen Gottesdienst die Osterliturgie.
Den Ostersonntag verbrachten wir mit den Kindern des Projekts in dem Refugium, das zum Projekt gehört „Recanto Frei Beda“. Hier sollen die Kinder aus der Enge ihres Lebensraumes in der Favela, wobei die Kinder bei Gesang, Spiel und Sport bewusst die Natur erfahren.
Für diesen Tag hatten die jungen Leute ein Rollenspiel und musikalische Darbietungen vorbereitet, die besonders das Ostergeschehen deutlich machten.
Zum Abschluss fand ein gemeinsames Mittagessen statt, das von einigen Müttern mit viel Liebe vorbereitet war.