Schlussbemerkungen
zur Brasilienreise
Einige Wochen nach Abschluss
der Reise wurden die Teilnehmer gebeten ein persönliches Resümee
zur Brasilienreise zu ziehen. Hier nun der Versuch einer Zusammenfassung:
Ø Man
kann die Reise nicht mit den Attributen „schön“, „gut“ oder gar „schlecht“ beschreiben. Dafür
war das, was wir gesehen haben, oft zu schockierend. Für alle bot die Reise viele Erfahrungen, die
sie auf keinen Fall missen möchten.
Ø Bedrückend war es,
zu sehen, unter welchen unvorstellbaren Bedingungen viele Menschen am Rande der
Gesellschaft leben und arbeiten müssen. Wir kamen in Bereiche, in die man als
Tourist nicht kommt und wohin man sich auch nicht trauen würde. So aber haben
wir das wahre Leben vieler Brasilianer gesehen.
Ø „Mut machend“ war es,
zu erleben, dass Kirche auch zu den „Menschen am Rande der Gesellschaft“ geht
und nicht nur mit ihnen Gottesdienst feiert, sondern auch Hilfe zum Überleben
gibt.
Ø Beeindruckend war die Reise, weil wir erleben konnten, dass
sich so viele junge Menschen in den Projekten engagieren. Die Mitarbeiter in
den Projekten sind in ihren Fachgebieten genauso gut ausgebildet wie
entsprechende Mitarbeiter bei uns in Deutschland. Oftmals gehen sie bei der Lösung der Probleme viel
stärker auf die Ursachen ein, als das
bei uns der Fall ist, indem die Familien / Mütter mit einbezogen werden. Beeindruckend auch der Glaube an eine bessere
Zukunft und die Bereitschaft, sich dafür einzusetzen.
Ø „Herzlichkeit“ Es war berührend, wie wir überall herzlich
empfangen wurden sowohl in den jeweiligen Projekten als auch in den
Gottesdiensten der Gemeinden am
Palmsonntag in Campo Formoso, bei den Kleinbauern in der Nähe von Cajazeiras am
Karfreitag und Karsamstag in Recife.
Ø Sichtbare Ergebnisse zur
Verbesserung der Lebenssituation konnten wir feststellen (siehe den Bericht von
der „Illha der Deus“). Oder die Arbeit
der CPT Landpastoral in Cajazeiras, die hilft, dass Kleinbauern Grund und Boden
zur Bewirtschaftung bekommen. Aber auch in den anderen Projekten wird die
Arbeit von den Eltern, den kommunalen Verwaltungen, Parlamenten und anderen
Institutionen anerkannt und unterstützt.
Ø „Die Spenden kommen an!“: Wir
können etwas bewirken. Oft sind die Spenden des Aktionskreises gar nicht so
hoch, aber sie sind ein Grund, dass auch kommunale Verwaltungen in Brasilien ihren
Anteil dazu geben. Die Projekte sind also nicht nur von einem Geldgeber
abhängig. Das ist gut so, denn der Aktionskreis weiß jetzt nicht, wie viel Geld
im nächsten Jahr bei Sammel- oder Spendenaktionen zusammenkommt. Auf die Überweisungen des Aktionskreises können
sich die Projektpartner jedenfalls verlassen, was man von den kommunalen
Geldgebern oft nicht sagen kann.
Ø „Die Sternsinger“: Viele Projekte des Aktionskreises sind auch
Kooperationsprojekte mit dem Kindermissionswerk. Das bedeutet, dass sie vom
Kindermissionswerk geprüft und zusätzlich gefördert werden. In der Praxis sieht
das dann so aus: Der Aktionskreis überweist z.B. vierteljährlich eine bestimmter Summe für
ein bestimmtes Projekt an das Kindermissionswerk. Diese wiederum erhöhen die
Summe um 15% und überweisen den neuen Betrag an das Projekt in Brasilien. Das
Sternsingerlogo konnten wir in vielen Projekten neben dem Logo des
Aktionskreises sehen.
Ø „Partnerschaft auf Augenhöhe“: Die
Projektpartner spüren und wissen, dass ihre Arbeit nicht nur in Brasilien sondern auch von den
Freunden in Deutschland gesehen wird. Andererseits wissen sie auch – z. T.
durch ihre Besuche in Deutschland, - welche Anstrengungen hier notwendig sind, um die Spenden
zusammenzubringen. Über die Arbeit des
Aktionskreises konnte Udo Lohoff auch an der Uni in Recife berichten.
Ø „Lieber das Geld spenden anstatt nach
Brasilien zu reisen?“ Eindeutige Antwort der Reiseteilnehmer: „ Nein! Sinn und Zweck der Reise wären so
nicht erfüllt gewesen!“ Gerade durch
das Leben mit den Menschen vor Ort kann
man deren Lebenswirklichkeit erfahren. Wir haben mit ihnen gegessen, getrunken
und gelegentlich gefeiert. Nur wenn man
die Einschränkungen vor Ort erlebt, kann man sich in die Lebenswelt der
Menschen hineinversetzen, die unsere Hilfe oft dringend benötigen.
Ø Vernetzung: Erstaunt waren wir, zu sehen, wie die
Projektpartner und der Aktionskreis in Brasilien vernetzt sind. Das ist
notwendig für den Erfolg der Arbeit.
Clemens Driever, Lengerich - Hermann Kampeling, Papenburg - Bettina u. Andreas Röttger, Dinslaken - Eckart Deitermann, Nordhorn - Klaus-Jürgen Plaß, Bad Bentheim - Irene Corts, Remscheid - Manfred Hoppe, Warendorf - Monika Schmiemann, Ahaus - Helena Schmiemann, Bonn - Alwine u. Paul Mensing, Heek-Nienborg - Maria u. Udo Lohoff, Hörstel.
Bei Interesse, hier gibt es noch mehr zu lesen:
Der sehr ausführliche Blog der mitreisenden Lehrerin Bettina Röttger von der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken unter: https://ebgs.de/home/
Der sehr ausführliche Blog der mitreisenden Lehrerin Bettina Röttger von der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken unter: https://ebgs.de/home/