Am Montagmorgen (30.03.)
mussten wir uns von unseren Freunden in Campo Formoso verabschieden. Einige von
ihnen hatten sich hierfür extra Urlaub genommen. Am Vorabend führten sie eigens
für die deutschen Gäste ein Theaterstück auf, wo sie uns das Leben in Brasilien
darstellten. Danach fuhren wir ganze 8 Stunden zu unserem nächsten Ziel, Crato
im Bundesstaat Ceará. Nach dem Zusammentreffen mit den Leitern der Kinder- und
Jugendförderprojekte klang der Abend in gemütlicher Runde aus.
Menschen am Rande der
Gesellschaft haben ein Recht auf Würde. Das Projekt Nova Vida engagiert sich
neben der Kinder- und Jugendförderung in besonderer Weise auch für Menschen,
die im Müll leben und arbeiten. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt indem sie
den Müll durchsuchen, sortieren und an Händler für Papier, Plastik, Eisen
verkaufen. So erhalten z.B. für 1 kg Plastik nur 8 Eurocent. Sie arbeiten ohne
Schutzkleidung, ohne feste Schuhe, ohne Handschuhe. Es stinkt und nicht selten
entfachen sich in der brasilianischen Hitze Feuer von selbst oder langwierige
Schwelbrände verseuchen die Luft.
Hermano vom Projekt Nova Vida
hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Besuchergruppen zur Müllhalde
eingeladen und dort mit verschiedenen Priestern, u.a. Pater Beda, Gottesdienste
gefeiert. Zum ersten Mal zelebrierte diesmal ein brasilianischer Priester,
Pater Arileudo aus der Franziskusgemeinde in Crato die Messe. Die Ärmsten der
brasilianischen Gesellschaft, die sonst nicht gesehen werden, sind dann
zusammen. Die Messe wird besonders für diese Menschen zur Kraftquelle ihres
sehr schweren Alltags. Zum Abschluss bekam jeder ein Ostergeschenk, dass aus
Grundnahrungsmitteln bestand.
Auch
für unsere Gruppe war dieser Morgen sehr bewegend und Ansporn für den weiteren
Einsatz für die Projekte in Brasilien.
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