Samstag, 4. April 2015

Hélio zeigt mit Stolz sein Projekt Nosso Lar (unser Zuhause)


Geleitet wird das Projekt Nosso Lar (unser Zuhause) von den Eheleuten Edivânia und Hélio Alves in Juazeiro do Norte, dem Wallfahrtsort mit dem nationalen Heiligen Pater Cícero. Durch die Unterstützung von Freunden aus Deutschland, u.a. dem Aktionskreis, konnte ein Gebäude erworben werden. Schon vorher versammelte Hélio mit seiner Gitarre Kinder aus den verarmten Familien im Ortsteil Tiradentes. Unsere Gruppe war sehr beeindruckt von dem äußerst lebendigen und strukturierten Einblick in die aktuelle Arbeit des Projektes, das sich heute um 120 Kinder und Jugendliche kümmert. Diese Einrichtung ist ähnlich inhaltlich aufgebaut wie die beiden Nachbarprojekte in Crato. Die Begleitung der Kinder innerhalb ihrer Familien wird sehr gepflegt. Man legt Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern. Der Name Nosso Lar (unser Zuhause) ist Programm. Hélio stellte deutlich heraus, dass die Institution von den Kindern wie ein zweites Zuhause empfunden wird. Abschließend konnten wir uns durch einen gemeinsamen Gang durch das Armenviertel von der Lebensweise der dort lebenden Menschen einen eigenen Eindruck verschaffen. Vor unserer Weiterreise nach Cajazeiras „pilgerten“ wir noch zur Statue des Volksheiligen Padre Cícero, der sich vor über einhundert Jahren für die Rechte und Belange der Armen eingesetzt hatte und unverständlicherweise bis heute keine Anerkennung durch die katholische Kirche erlangt hat.














Capoeira im Projekt Verde Vida


Freitag, 3. April 2015

Projektbesuch beim Künstler Marcos Xenofonte in Crato

In einer wirklich landschaftlich reizvollen Umgebung, weit außerhalb von Crato besuchten wir ein weiteres Projekt, Verde Vida – Grünes (lebendiges) Leben. Hier empfing uns eine lebendige Kindergruppe mit fröhlichem Gesang und Spiel. Dabei wurde der traditionelle Kampftanz der Sklaven Capoeira aufgeführt und anschließend mit viel Beifall bedacht. Marcos Xenofonte, Gründer und Leiter des Projektes ist Maler und Künstler und auch das Projekt ist voller kreativer Ideen und Bildungsangebote für die jungen Leute. Bis vor 20 Jahren war diese Region geprägt von Analphabetismus und verarmten Landarbeiterfamilien. Jetzt gehören die Kinder und Jugendlichen, die durch Bildungs- und Förderprogramme im Projekt Verde Vida betreut wurden zu einer der ersten Generationen, die Chancen auf ein besseres Leben bekommen.
Hier noch mehr! Bettina Röttger von der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken begleitet die Gruppe und schreibt ausführlich von den Eindrücken der Reise. Hier klicken.










Kurzer Film vom Besuch auf dem Müllplatz in Crato


Projektbesuch bei Nova Vida (Neues Leben) in Crato


Eines der Projekte, die der Aktionskreis seit 1992 unterstützt, trägt den Namen Nova Vida – Neues Leben. Es wird geleitet vom Ehepaar Socorro und Hermano de Souza. Das Projektgebäude liegt in einem Armenviertel, das früher von Gewalt und Prostitution geprägt war. Der Schwerpunkt liegt in der Betreuung der Kleinkinder, damit die oft allein erziehenden Mütter einer normalen Erwerbstätigkeit nachgehen können und in der Förderung von Jugendlichen aus dieser Favela. Im Anschluss an einer herzlichen Begrüßung zeigten uns die Jugendlichen in einigen Rollenspielen die Wirklichkeit über die von Dürre geprägten Landschaft und der korrupten Politik und Vetternwirtschaft. In der Einrichtung wird sehr stark darauf geachtet, den jungen Menschen ein Bewusstsein zu schaffen, Verantwortung zu übernehmen und mitzuhelfen, die Gesellschaft zu verändern.
Hermano lud uns ein, die doch ärmliche Lebenssituation der betreuten Kinder und deren Familien in ihrem Zuhause kennen zu lernen.













Mittwoch, 1. April 2015

Mit den Menschen auf der Müllhalde


Am Montagmorgen (30.03.) mussten wir uns von unseren Freunden in Campo Formoso verabschieden. Einige von ihnen hatten sich hierfür extra Urlaub genommen. Am Vorabend führten sie eigens für die deutschen Gäste ein Theaterstück auf, wo sie uns das Leben in Brasilien darstellten. Danach fuhren wir ganze 8 Stunden zu unserem nächsten Ziel, Crato im Bundesstaat Ceará. Nach dem Zusammentreffen mit den Leitern der Kinder- und Jugendförderprojekte klang der Abend in gemütlicher Runde aus.
Menschen am Rande der Gesellschaft haben ein Recht auf Würde. Das Projekt Nova Vida engagiert sich neben der Kinder- und Jugendförderung in besonderer Weise auch für Menschen, die im Müll leben und arbeiten. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt indem sie den Müll durchsuchen, sortieren und an Händler für Papier, Plastik, Eisen verkaufen. So erhalten z.B. für 1 kg Plastik nur 8 Eurocent. Sie arbeiten ohne Schutzkleidung, ohne feste Schuhe, ohne Handschuhe. Es stinkt und nicht selten entfachen sich in der brasilianischen Hitze Feuer von selbst oder langwierige Schwelbrände verseuchen die Luft.
Hermano vom Projekt Nova Vida hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Besuchergruppen zur Müllhalde eingeladen und dort mit verschiedenen Priestern, u.a. Pater Beda, Gottesdienste gefeiert. Zum ersten Mal zelebrierte diesmal ein brasilianischer Priester, Pater Arileudo aus der Franziskusgemeinde in Crato die Messe. Die Ärmsten der brasilianischen Gesellschaft, die sonst nicht gesehen werden, sind dann zusammen. Die Messe wird besonders für diese Menschen zur Kraftquelle ihres sehr schweren Alltags. Zum Abschluss bekam jeder ein Ostergeschenk, dass aus Grundnahrungsmitteln bestand.
Auch für unsere Gruppe war dieser Morgen sehr bewegend und Ansporn für den weiteren Einsatz für die Projekte in Brasilien.