Mittwoch, 8. April 2015
Samstag, 4. April 2015
Hélio zeigt mit Stolz sein Projekt Nosso Lar (unser Zuhause)
Geleitet wird das Projekt Nosso Lar (unser Zuhause) von den
Eheleuten Edivânia und Hélio Alves in Juazeiro do Norte, dem Wallfahrtsort mit
dem nationalen Heiligen Pater Cícero. Durch die Unterstützung von Freunden aus
Deutschland, u.a. dem Aktionskreis, konnte ein Gebäude erworben werden. Schon
vorher versammelte Hélio mit seiner Gitarre Kinder aus den verarmten Familien
im Ortsteil Tiradentes. Unsere Gruppe war sehr beeindruckt von dem äußerst lebendigen
und strukturierten Einblick in die aktuelle Arbeit des Projektes, das sich
heute um 120 Kinder und Jugendliche kümmert. Diese Einrichtung ist ähnlich
inhaltlich aufgebaut wie die beiden Nachbarprojekte in Crato. Die Begleitung
der Kinder innerhalb ihrer Familien wird sehr gepflegt. Man legt Wert auf die
Zusammenarbeit mit den Eltern. Der Name Nosso Lar (unser Zuhause) ist Programm.
Hélio stellte deutlich heraus, dass die Institution von den Kindern wie ein
zweites Zuhause empfunden wird. Abschließend konnten wir uns durch einen
gemeinsamen Gang durch das Armenviertel von der Lebensweise der dort lebenden
Menschen einen eigenen Eindruck verschaffen. Vor unserer Weiterreise nach
Cajazeiras „pilgerten“ wir noch zur Statue des Volksheiligen Padre Cícero, der
sich vor über einhundert Jahren für die Rechte und Belange der Armen eingesetzt
hatte und unverständlicherweise bis heute keine Anerkennung durch die
katholische Kirche erlangt hat.
Freitag, 3. April 2015
Projektbesuch beim Künstler Marcos Xenofonte in Crato
In einer wirklich landschaftlich reizvollen
Umgebung, weit außerhalb von Crato besuchten wir ein weiteres Projekt, Verde
Vida – Grünes (lebendiges) Leben. Hier empfing uns eine lebendige Kindergruppe
mit fröhlichem Gesang und Spiel. Dabei wurde der traditionelle Kampftanz der
Sklaven Capoeira aufgeführt und anschließend mit viel Beifall bedacht. Marcos
Xenofonte, Gründer und Leiter des Projektes ist Maler und Künstler und auch das
Projekt ist voller kreativer Ideen und Bildungsangebote für die jungen Leute.
Bis vor 20 Jahren war diese Region geprägt von Analphabetismus und verarmten Landarbeiterfamilien.
Jetzt gehören die Kinder und Jugendlichen, die durch Bildungs- und
Förderprogramme im Projekt Verde Vida betreut wurden zu einer der ersten
Generationen, die Chancen auf ein besseres Leben bekommen.
Hier noch mehr! Bettina Röttger von der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken begleitet die Gruppe und schreibt ausführlich von den Eindrücken der Reise. Hier klicken.
Hier noch mehr! Bettina Röttger von der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken begleitet die Gruppe und schreibt ausführlich von den Eindrücken der Reise. Hier klicken.
Projektbesuch bei Nova Vida (Neues Leben) in Crato
Eines der Projekte, die der Aktionskreis seit 1992
unterstützt, trägt den Namen Nova Vida – Neues Leben. Es wird geleitet vom
Ehepaar Socorro und Hermano de Souza. Das Projektgebäude liegt in einem
Armenviertel, das früher von Gewalt und Prostitution geprägt war. Der
Schwerpunkt liegt in der Betreuung der Kleinkinder, damit die oft allein
erziehenden Mütter einer normalen Erwerbstätigkeit nachgehen können und in der
Förderung von Jugendlichen aus dieser Favela. Im Anschluss an einer herzlichen
Begrüßung zeigten uns die Jugendlichen in einigen Rollenspielen die
Wirklichkeit über die von Dürre geprägten Landschaft und der korrupten Politik
und Vetternwirtschaft. In der Einrichtung wird sehr stark darauf geachtet, den
jungen Menschen ein Bewusstsein zu schaffen, Verantwortung zu übernehmen und
mitzuhelfen, die Gesellschaft zu verändern.
Hermano
lud uns ein, die doch ärmliche Lebenssituation der betreuten Kinder und deren
Familien in ihrem Zuhause kennen zu lernen.
Mittwoch, 1. April 2015
Mit den Menschen auf der Müllhalde
Am Montagmorgen (30.03.)
mussten wir uns von unseren Freunden in Campo Formoso verabschieden. Einige von
ihnen hatten sich hierfür extra Urlaub genommen. Am Vorabend führten sie eigens
für die deutschen Gäste ein Theaterstück auf, wo sie uns das Leben in Brasilien
darstellten. Danach fuhren wir ganze 8 Stunden zu unserem nächsten Ziel, Crato
im Bundesstaat Ceará. Nach dem Zusammentreffen mit den Leitern der Kinder- und
Jugendförderprojekte klang der Abend in gemütlicher Runde aus.
Menschen am Rande der
Gesellschaft haben ein Recht auf Würde. Das Projekt Nova Vida engagiert sich
neben der Kinder- und Jugendförderung in besonderer Weise auch für Menschen,
die im Müll leben und arbeiten. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt indem sie
den Müll durchsuchen, sortieren und an Händler für Papier, Plastik, Eisen
verkaufen. So erhalten z.B. für 1 kg Plastik nur 8 Eurocent. Sie arbeiten ohne
Schutzkleidung, ohne feste Schuhe, ohne Handschuhe. Es stinkt und nicht selten
entfachen sich in der brasilianischen Hitze Feuer von selbst oder langwierige
Schwelbrände verseuchen die Luft.
Hermano vom Projekt Nova Vida
hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Besuchergruppen zur Müllhalde
eingeladen und dort mit verschiedenen Priestern, u.a. Pater Beda, Gottesdienste
gefeiert. Zum ersten Mal zelebrierte diesmal ein brasilianischer Priester,
Pater Arileudo aus der Franziskusgemeinde in Crato die Messe. Die Ärmsten der
brasilianischen Gesellschaft, die sonst nicht gesehen werden, sind dann
zusammen. Die Messe wird besonders für diese Menschen zur Kraftquelle ihres
sehr schweren Alltags. Zum Abschluss bekam jeder ein Ostergeschenk, dass aus
Grundnahrungsmitteln bestand.
Auch
für unsere Gruppe war dieser Morgen sehr bewegend und Ansporn für den weiteren
Einsatz für die Projekte in Brasilien.
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