Mittwoch, 1. April 2015

Mit den Menschen auf der Müllhalde


Am Montagmorgen (30.03.) mussten wir uns von unseren Freunden in Campo Formoso verabschieden. Einige von ihnen hatten sich hierfür extra Urlaub genommen. Am Vorabend führten sie eigens für die deutschen Gäste ein Theaterstück auf, wo sie uns das Leben in Brasilien darstellten. Danach fuhren wir ganze 8 Stunden zu unserem nächsten Ziel, Crato im Bundesstaat Ceará. Nach dem Zusammentreffen mit den Leitern der Kinder- und Jugendförderprojekte klang der Abend in gemütlicher Runde aus.
Menschen am Rande der Gesellschaft haben ein Recht auf Würde. Das Projekt Nova Vida engagiert sich neben der Kinder- und Jugendförderung in besonderer Weise auch für Menschen, die im Müll leben und arbeiten. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt indem sie den Müll durchsuchen, sortieren und an Händler für Papier, Plastik, Eisen verkaufen. So erhalten z.B. für 1 kg Plastik nur 8 Eurocent. Sie arbeiten ohne Schutzkleidung, ohne feste Schuhe, ohne Handschuhe. Es stinkt und nicht selten entfachen sich in der brasilianischen Hitze Feuer von selbst oder langwierige Schwelbrände verseuchen die Luft.
Hermano vom Projekt Nova Vida hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Besuchergruppen zur Müllhalde eingeladen und dort mit verschiedenen Priestern, u.a. Pater Beda, Gottesdienste gefeiert. Zum ersten Mal zelebrierte diesmal ein brasilianischer Priester, Pater Arileudo aus der Franziskusgemeinde in Crato die Messe. Die Ärmsten der brasilianischen Gesellschaft, die sonst nicht gesehen werden, sind dann zusammen. Die Messe wird besonders für diese Menschen zur Kraftquelle ihres sehr schweren Alltags. Zum Abschluss bekam jeder ein Ostergeschenk, dass aus Grundnahrungsmitteln bestand.
Auch für unsere Gruppe war dieser Morgen sehr bewegend und Ansporn für den weiteren Einsatz für die Projekte in Brasilien.







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