Mittwoch, 8. April 2015

Karfreitag im Paradies


Im Improvisieren sind die jungen Helfer von der Landpastoral CPT (Comissao Pastoral da Terra) erstklassig. Ungeplant und ohne Vorwarnung haben sie uns zur Begrüßung in Cajazeiras ein leckeres Mittagessen bereitet. Neben Studium und Beruf engagieren sie sich in ihrer Freizeit für die Rechte Landloser und für die Weiterbildung der Landbevölkerung. Ihr „Anführer“ Cleide spricht sehr gutes Deutsch und wird uns noch bis Recife begleiten.
In Cajazeiras treffen wir zunächst Landlose, die am Rande der Bundesstraße in Lehmhütten leben. So ärmlich ihre Hütten aussehen, so stolz sind ihre Bewohner. Als landlose Bauern fordern sie hier seit Jahren ihr Recht auf Land ein. Im Gegensatz zur Aussichtslosigkeit, die wir in den engen Favelas der Städte erlebt haben, sehen die Menschen hier hoffnungsvoll in die Zukunft – auch wenn heute der Strom abgestellt ist.
Aber die Hoffnung ist berechtigt! An Karfreitag sind wir zu Besuch in einer neuen Siedlung. 14 Familien wurde hier, im Hinterland von Cajazeiras von der Regierung Land zugewiesen. Dank ihrer engen Gemeinschaft und starken Organisation, konnten vor einem Jahr Steinhäuser für jede Familie fertiggestellt werden. Im Gemeinschaftshaus bereiten die Frauen für uns alle ein großes Mittagessen. Gemeinsam feiern wir in einem Unterstand die Karfreitagsliturgie – teils deutsch, teils portugiesisch.
In der gemeinsamen Obstplantage werden uns stolz Acerola, Maniok, Cashew und vieles mehr gezeigt. Das nächste große Projekt der Dorfgemeinschaft ist bereits in Planung: Die Frauen der Siedlung möchten gemeinsam eine Genossenschaft gründen und Fruchtkonzentrat herstellen. Die ehemals Landlosen haben hier ihr Paradies gefunden!
Noch mehr zu lesen beim Blog der mitreisenden Lehrerin Bettina Röttger der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken unter: https://ebgs.de/home/


















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